Unser lieber AH Otto Jungo v/o Alto ist am 2. Mai 2022 verstorben.
Die Trauerfeier findet statt am 6. Mai 2022, 10.00 Uhr, in der Kirche St. Paul, Freiburg (Schönberg). Der anschliessende Trauerkommers wird im Gasthaus St. Martin in Tafers (Juchstrasse 1) durchgestropht.
Nekrolog
Alto wurde am 16. Juli 1930 den Wirtsleuten Marie und Pius Jungo durch die Dorf-Hebamme Lina Lehmann als viertes von sechs Kindern in die Wiege gelegt. Im damals renommierten Gasthof zum weissen Kreuz in Schmitten erlebte er eine glückliche Kindheit. Während Vater Pie als Kommandant im Jura an der Grenze diente, wohnten die Kinder zeitweise bei einer Tante, um die Mutter zu entlasten, welche die Wirtschaft führen musste. Die beiden Onkel, der eidg. Oberförster Josef Jungo v/o Moses und der legendäre Sekundarlehrer Albert Reidy haben wohl mitbewirkt, dass der aufgeweckte Otto studieren durfte. Albert Reidy erteilte ihm auch Klavier- und später den ersten Orgelunterricht. Nach der Matura wählte er die Neu-Romania. Zu seinem Vulgo Alto führte wohl seine Heldentenorstimme.
Nach dem zweiten Prope vollendete er das Medizinstudium in Bern als Burgunder. Seine Assistenten- und Oberarztzeit verbrachte er an verschiedenen Spitälern, vor allem in St. Gallen, wo er seine spätere Gattin kennen lernte. Alto spezialisierte sich in der damals noch jungen Disziplin Rheumatologie und war ein Pionier der Manualtherapie. Nachdem aus einer Praxiseröffnung in Schmitten wegen dem Amtsschimmel nichts wurde, installierte er sich in Freiburg mit Sicht auf Saane und Loretto. Um 1970 amtete er als Präsident der Freiburger Ärztegesellschaft und bewirkte als Gegner von Staatsrat Denis Clerc die Versorgung des Kantons mit einheimischen Hausärzten. So wurde ich nach Schmitten platziert und er organisierte mir sogar Bauland von seiner Familie. Alto war ein empathischer Arzt mit Leib und Seele. Nach seiner Praxisübergabe hat er noch lange tageweise praktiziert. In der Verbindung Neu-Romania wurde er sehr geschätzt als interessanter, belesener Gesprächspartner, der gerne dozierte. Über das Ex-Trinken konnte er sich heftig aufregen.
Alto war kulturell vielseitig interessiert. Einen hohen Stellenwert nahm die Musik ein. Er war ein begeisterter Chor- und begehrter Projektsänger. In seinem Haus steht nicht bloss ein Klavier, eine Bierorgel, sondern eine Konzertorgel. Regelmässig wirkte er als Kirchenorganist. Zudem organisierte er Reisen für Musikliebhabende (Organisten, Chorleitende usw.).
Wie sein Vater wurde er Offizier. Er wirkte als Bataillonsarzt im legendären Inf Rgt 1, später als Major und Aushebungsarzt. In der Schweiz und international präsidierte er katholische Ärzteorganisationen. Er war ein beliebter, hilfsbereiter Nachbar und dank seiner Gattin auch Familienmensch. Ich selbst hatte mit Otto Kontakte seit meiner Jugendzeit, war doch sein Vater der beste Freund meines Vaters. Dann vermittelte er mir die Praxis in Schmitten.
Auch die Altherrenstämme mit ihm bleiben mir in bester Erinnerung. Leider in den letzten zehn Jahren nicht mehr, es wurde still um ihn. Vor etwa vier Wochen brach er sich eine Hüfte. Darauf verschlechterte sich sein Zustand massiv und er konnte sterben - wie es sein Wunsch war musste er nicht lange leiden. R.I.P.
Dr. med. Robert Schwaller v/o Nof (Zähringia, Neu-Romania, Turicia)