Nach seinem aktuellen Beitrag zur Notwendigkeit der Frauenordination (erschienen in der Ausgabe der Schweizerischen Kirchenzeitung vom 15. September 2016), möchten wir auch die aktuelle Publikation von Quirin Weber v/o Oho (Dr. iur. et lic. theol.), freier Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kirchen- und Staatskirchenrecht an der Universität Luzern, zur Lektüre empfehlen. Sie erschien unlängst in Gesellschaft & Politik, Zeitschrift für soziales und wirtschaftiches Engagement (Heft 3-4 2016) und trägt den Titel "Der Kernauftrag der Kirche. Das Evangelium als Botschaft der Freiheit".
Oho äussert darin interessante Gedanken zum Kernauftrag der Kirche, der Verkündigung des Evangelliums, das nicht mit einem Mittel zur blossen Befriedigung menschlicher Bedürfnisse, einem ideologischen System mit utopischer Zukunftsverheissung oder einem politischen oder sozialen Aktionsprogramm verwechselt werden dürfe. Es sei nicht Aufgabe der Kirche, sich in weltlichen Dinge zu verstricken und selber zu einem Staat oder einer politischen Macht zu werden, sie habe aber durchaus eine Pflicht zur Mitverantwortung für Staat und Gesellschaft. Vorab müsse die Kirche Stellung zu politischen Grundsatzfragen beziehen, die für die Existenz der christlichen Gemeinde und das Wohl der Menschen von vitaler Bedeutung sind (z.B. Menschenrechte und Menschenwürde). Nach Oho muss es den christlichen Kirchen zweifellos gelingen, ihre politische und gesellschaftliche Relevanz zu bewahren, indem sie nicht selbst Politik machen wollen, sondern Politik durch ihren Versöhnungsdienst erst ermöglichen.
Ohos Beitrag ist nachstehend verlinkt.
Quirin Weber, Der Kernauftrag der Kirche. Das Evangelium als Botschaft der Freiheit, in: Gesellschaft & Politik, Zeitschrift für soziales und wirtschaftliches Engagement, Heft 3-4 2016, S. 37-40.