Unser lieber AH Walter Zehnder v/o Brüll ist am 22. Mai 2022 verstorben.
Die Trauerfeier findet statt am 30.05.2022, 14.00 Uhr, in der Friedhofskapelle Hönggerberg, Zürich. Der Ort der studentischen Abschiedsfeier wird vor Ort bekannt gegeben.
Nekrolog von Meyer v/o Moro
Als jüngster Spross, geboren am Nationalfeiertag der Schweiz, 1. August 1946, wuchs Brüll zusammen mit fünf Geschwistern in Brig im Haus des Sanitärinstallateurs Zehnder, genannt Rohrlibieger, sicher schon als gefitztes Bürschchen auf. Nach der Grundschule im Spiritus Sanctus zur Matur, braver Ministrant und aktiv in der Brigensis mit dem Vulgo Nussi – er liebte Spanischnüssli –, verbrachte er während der Jugendzeit viele Tage auf der Alp im Rothwald. Daselbst, zu Beginn ohne Wasser und Strom, dafür mit viel Vieh, scharte er im Spiel immer viele Kinder um sich. Die Alp gehörte seiner Mutter, mit der ihn eine innige eziehung verband. Er lud sie auch zu einem Flug nach Athen ein.
Nach Semestern in Basel, wofür er als C-Maturus Latein nachholen musste, schloss er als lic. iur. (sicher utriusque) an der Alma Mater Bernensis ab. Danach war er juristisch und treuhänderisch tätig, zuerst beim Bund, später als Jurist bei Anwälten und schlussendlich bei der UBS.
Brüll erlebten wir als eingefleischten Walliser, dessen Dialekt er zeitlebens pflegte, ja zelebrierte. Nach zweimaligem Burschenexamen – Cantus singen war nicht seine Stärke – war er zeitlebens ein engagierter aktiver Altherr. So bleibt seine Zeit als Regionalvertreter von Zürich mit Organisation vieler Stämme und Anlässe, davon zweimal als OK-Präsident der Junifahrt, unvergesslich.
Wir erinnern uns an die grossartige, am Schluss bierselige Hochzeitsfeier im Hotel Bellevue auf dem Simplon. Dort verband er sich mit Rita, geborene Stocker, für die lebenslange Zweisamkeit. Letzteres entwickelte sich rasch zu einer christlichen Familie mit den Kindern Roman, Manuela, Nathalie und Kilian. Als Familienmensch durfte er seine Kinder unterstützend und wie ein treubesorgter Lehrer – eine seiner Stärken – aufwachsen sehen und sich kurz noch als glücklicher Grossvater an Elina erfreuen.
Im Militär war er ein strenger, aber respektierter Hauptmann, von dort wohl sein Vulgo Brüll. Er kommandierte die Briger Gebirgsfüsilierkompanie, dann eine Landwehr- und eine Landsturmkompanie – das waren noch Zeiten. In der CVP – heute in der Mitte anzutreffen – politisierte er, hielt Ansprachen (1. August) und publizierte viel im «Walliser Boten». Er brillierte auch als Stadtführer – letztmals zu Ritas Geburtstag auf einem Zwingli-Walk mit Abschluss beim Zwingli-Denkmal. An ihm ist wahrhaft ein Lehrer verloren gegangen.
Wir Consemester (Iltis, Gagel, Kanzler+, Trotzli+, Schoppe, Wenzel und der Unterzeichnende) durften einige erinnerungswürdige Consemester-Treffen in Begleitung unserer Ehefrauen geniessen, letztmals mit Start in seinem neuen Familienhaus an der Segantinistrasse in Zürich, über dessen Eingang die Inschrift «Soli Deo Gloria» auf seinen ihn begleitenden und gelebten Glauben hinweist.
Trotz seiner seit längerer Zeit bestehenden gesundheitlichen Beschwerden und zahlreicher Behandlungen und Kontrollen hat Brüll dank seiner tief im christlichen Glauben verankerten Lebenshaltung den ihm eigenen Humor nie ganz verloren.
Brüll bleibt uns als verschmitzt lächelnder Walliser, gastfreundlicher und neugieriger Freund sowie engagierter Staatsbürger in liebevoller Erinnerung.
Im Kreis seiner geliebten Familie verstarb er am 22. Mai.
R.I.P.
Urspeter Meyer v/o Moro
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